Die erste Mission am nächsten Tag war die Suche nach Benzin. In Murgab schien es wieder eine Herausforderung zu werden, besseres als 80 Oktan zu tanken. Hinter einem Bazar wurden wir dann fündig und aus alten Eimern wurde uns, angeblich, 93-er Benzin in die Autos gekippt. Voll betankt sollte es für uns an diesem Samstag auf den höchsten Punkt des Pamir-Highways gehen. Bevor wir in unseren Autos im ersten Gang die steinigen Hänge hoch schlichen, merkten wir schon an den wieder schlechter werdenden Straßen, dass es nach oben gehen würde. Von der befürchteten Höhenkrankheit merkten Marc und ich glücklicherweise nichts. Nur einer der Schweden kämpfte etwas mit Kopfschmerzen und Schwindelgefühl.
Und dann erreichten wir endlich das Schild, dass wir schon so oft vorher bei unseren Recherchen im Internet gesehen hatten: Nur noch ein paar Meter weiter und wir befanden uns auf einer Höhe von 4.655 Metern. Dafür haben wir uns also die Auto-zerstörenden Straßen über den Pamir-Highway gekämpft. In diesem Moment garnicht mehr so schlimm, denn schön war es hier wirklich!!! Erst als es dann wieder über waschbrettartige Schotterwege bergab ging, entglitt Marc der eine oder andere Flucher.
Auf dem Weg zur tadjikisch-kirgisischen Grenze erwarteten uns wieder zwei kleinere Flüsse, die überquert werden mussten. Nach unserem Patzer vom Vortrag, brachten wir unseren Twingo dieses Mal ohne stecken zu bleiben auf die andere Seite. Der Grenzübergang verlief sehr locker und es dauerte nicht lange bis wir uns wieder in einem neuen Land befanden. Die Straßen von der Grenze bis zur nächsten großen Stadt waren wieder eine einziger Schlagloch-Slalom. Anschließend fuhren wir auf dem Weg nach Osh aber auf den besten Straßen Zentralasiens! Erst als es dunkel wurde mussten wir wieder wahnsinnig aufpassen, da sich gerne mal ein paar Tiere auf die Straße stellen, so hätten wir in dieser Nacht beinahe einen Hund überfahren… Ohne Dellen im Auto, stattdessen mit einem großen Erleichterungsseufzer erreichten wir Osh sehr spät. Auch hier mussten wir uns wieder durch den wirren Stadtverkehr fitzen, um dann endlich eine Bleibe für die Nacht zu finden. Mit der Einfahrt in diese große Stadt hatten wir den Pamir erfolgreich abgeschlossen! Darauf stießen wir alle im nächstbesten Restaurant an! Außerdem gab‘s zur Belohnung für jeden einen großen Teller gegrilltes Fleisch mit viel Zwiebel!