Tag 35: Ulaanbaatar > Dshingis Khan Statue > Ulaanbaatar


Am nächsten Tag wollten wir den kleinen Twingo doch noch ein letztes Mal herausfordern. Ziel war die Statue von Dschinggis Khan. Dabei handelt es sich mit seinen 30m Höhe um das größte Reiterstandbild der Welt. Dieses befand sich allerdings etwas außerhalb der Hauptstadt, genauer gesagt etwa 50 km, weshalb wir durch einen ziemlich düsteren Teil Ulaanbaatars fahren mussten. Die Straßen wurden wieder löchrig und die Gegend wieder ländlicher. Nach einem kurzen Stück perfekter Straße machte sich schnell wieder Ernüchterung breit: Eine Baustelle verwandelte den makellosen Asphalt in eine Offroadpiste vom Feinsten. Das konnte unseren Twingo nun aber wirklich nicht mehr aufhalten! Nachdem wir schließlich über eine Kraterlandschaft gehoppelt waren, kam die Statue in Sichtweite. Dafür hatte es sich tatsächlich gelohnt, noch einmal solch eine Fahrt in Kauf zu nehmen. Der große Metall-Mongole stand mächtig und beeindruckend vor uns, was uns gleich zu einem kleinen Fotoshooting mit Twingo und der LVZ Postbox verleitete. Dann liefen wir noch eine Runde um unser Fotomodell, aßen die Essens-Rester vom Vorabend und fuhren zurück nach Ulaanbaatar. Geplant war außerdem ein Zwischenstopp an einem mongolischen Kloster. Laut Google Maps sollte eine gute Straße dahin führen, unsere analoge Karte behauptete das Gegenteil. Letztendlich behielt letztere Recht und wir gaben uns geschlagen. Auf dem Rückweg zum Stadtzentrum trafen wir noch Team Bonné+Jan die gerade mit Jans Familie auf dem Weg zur Dshinggis Khan Statue waren – was für ein Zufall :) In Ulaanbaatar angekommen, ging es als erstes nochmal zur Ziellinie. Am Vorabend war’s ja leider sehr still dort und für das Siegerfoto fehlte das Tageslicht. Diesmal hatten wir mehr Glück und so fuhren wir bejubelt, nach einigen anderen gerade eintreffenden Teams, über die Ziellinie. Nach einem geschenkten Bier (+ nem köstlichen Caramel Latte) ging es zurück ins Hotel. Am Abend sollte die zweite der großen drei Mongol Rally Zielpartys stattfinden. Bis dahin hatten wir aber noch ein bisschen Zeit. Um dem Stress der nächsten Tage etwas entgegenzuwirken, fingen wir schon an, unsere Koffer aus- und umzupacken. Leider wurde so das Essen mal wieder nach hinten gestellt. Also machten wir uns mit leeren Mägen auf zur Party-Location. Zum Glück gab’s direkt neben dem Club ein Restaurant, indem wir aber leider viel zu viel Geld für viel zu gewöhnliches, bis zu schlechtes Essen blechen mussten. Immerhin meldete sich nun der Bauch nicht mehr. Auf der Party stellten wir freudig fest, das es fast alle Teams, mit denen wir im Laufe der Rallye gemeinsam unterwegs waren, nach Ulaanbaatar geschafft haben – Team Venture aus Schweden, Bonnè+Jan aus den Niederlanden, das Flitterwochen-Pärchen aus Kanada, die Rumänen (dank denen unsere Handy-Rechnung explodiert ist) und sogar die Jungs von Team BOS aus Schweden! Damit hatten wir nicht gerechten, da die Zeitpläne eigentlich ganz anders aussahen. Umso größer und schöner war die Überraschung. Nur unsere letzte Konvoi-Gruppe hatte es wie erwartet noch nicht ans Ziel geschafft. Nach einer Showeinlage mit diversen mongolischen Tänzern und Sängern, drehten die Veranstalter die Musik viel zu laut auf, weshalb wir und nach draußen trollten. Wir quatschten leider viel zu wenig mit Pontus und Jonas von Team Venture, obwohl wir uns sicher viel zu erzählen hatten, umso mehr erfuhren wir neue wilde Geschichten der letzten Tage von Team BOS. Die Zeit verging extrem schnell. Wir wurden müde, es wurde kälter und die Gläser leerten sich, also verabschiedeten wir uns dann kurz nach 2 von den anderen. Das war’s nun, ein letztes großes Lebewohl von den anderen tollen Leuten, die wir kennengelernt hatten. Nur mit den drei BOS-Schweden verabredeten wir uns (mehr oder weniger unverbindlich) für den nächsten, und unseren letzten kompletten Tag in diesem Land.

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