Tag 23: Osh > Bishkek


Bevor es am nächsten Tag weiter in die kirgisische Hauptstadt ging, bummelten wir noch ein bisschen über den Bazar. Dort gab es eine Honigmelone und etwas Brot für‘s Frühstück. Im Auto vor dem Hotel aßen wir uns dann satt und stärkten uns für die nächste Tagesfahrt. Seit dem Pamir saß ich auch wieder ab und zu hinter‘m Lenkrad, aber zum Großteil ist Marc derjenige, der unseren Twingo gekonnt um die Schlaglöcher und Bodenwellen Zentralasiens manövriert. Oder aber über Berge und Täler, wie auch an diesem Tag. Weil ich in der letzten großen Stadt vergessen hatte zu tanken, fuhren wir mit einem beängstigend kleinen Benzinrest den knapp über 3.000 Meter hohen Berg hinauf, nur um dann im Tal dahinter festzustellen, dass alle Sorgen umsonst waren und wir hier in aller Ruhe tanken konnten. Die Landschaft in diesem Tal war unglaublich: Weite Wiesen übersät von Schafen, Rindern + Yaks und Pferden, die friedlich auf ihrer unendlichen Weide grasten oder sich von den Hirten zu den Jurten zurücktreiben ließen. Alles eingerahmt von beeindruckenden Bergen und durchzogen von klaren Bergflüssen – Ein atemberaubender Anblick und fast beeindruckender als der Pamir. Nur als dann wieder langsam die Nacht einbrach und wir nochmal so einen großen Berg hoch und natürlich auch wieder runterfahren mussten, konzentrierten wir uns wieder voll und ganz auf die Straßen. Das Gefährlichste an dieser Nachtfahrt war ein Mann mitten auf unserer Straßenspur, den wir erst in letzter Sekunde sahen, eine Vollbremsung hinlegten und somit Schlimmes verhindern konnten. Nach diesem riesen Schock waren wir erleichtert, als wir endlich das Ortseingangsschild von Bishkek sahen. Die Hotelsuche war zu dieser späten Stunde wieder eine ermüdende und nervenraubende Angelegenheit. Wir folgten den Tipps unseres Reisebuches und fragten uns, mit der winzigen Stadtkarte bewaffnet, bei den hilfsbereiten Kirgisen durch, landeten aber immer vor verschlossenen Türen. Erst nachdem wir über eine Stunde sinnlos in der Stadt umhergeirrt waren, fanden wir ein preiswertes Hotel, dass uns eine Art 2-Zimmer Wohnung für die Nacht zur Verfügung stellte. Wir teilten uns in die Zimmer auf. Bevor es in die Betten ging, saßen wir noch ein bisschen zusammen, aßen einen Mitternachtssnack und verabschiedeten uns voneinander.

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