Tag 8: Odessa > Berdjansk


Als wir am Samstag Morgen das Hotel verließen, trafen wir auf Daniel und Manuel vom Team Baatar or Broke, die zufällig in der selben Unterkunft übernachtet hatten. Das ist schon unglaublich, bekannte Gesichter nach bereits mehreren tausend gefahrenen Kilometern wiederzusehen. :) Wir quatschten noch ein wenig, aber dann mussten die Jungs schon wieder weiter. Wir wollten wenigstens noch ein bisschen was von Odessa gesehen haben. So liefen wir also durch diese schöne Stadt, hatten aber leider nicht zu viel Zeit für eine genauere Erkundung.

Insgesamt war das auch unser bisher größtes Problem im Laufe der Mongol Rally – uns blieb kaum Zeit zum Besichtigen der Städte. Immer kommt uns was in die Quere, entweder Staus, Werkstattaufenthalte (es bleibt hoffentlich erstmal bei dem einen) oder zeitaufwendige Grenzüberquerungen. Auch an diesem Tag wollten wir noch einige Kilometer hinter uns bringen und möglichst nah an die russische Grenze kommen, da am darauf folgenden Tag unser russisches Visum gültig wurde. Aber die Straßen waren an diesem Tag besser und wir kamen gut voran. Gegen 19 Uhr entschieden wir, unsere Fahrt an diesem Tag in einem Ort namens Berdjansk enden zu lassen. Ein Hotel fanden wir dank eines netten älteren Ukrainers, mit dem wir uns in einem Deutsch-Russisch-Kauderwelsch eigentlich recht gut verständigen konnten. Ich muss schon sagen, je mehr ich mich damit beschäftige, fallen mir nach und nach wieder ein paar nützliche russische Vokabeln ein. (Danke an Frau Fischer und Frau Dietrich, meine Russischlehrerinnen ^^) Ich versteh zwar trotzdem nicht viel von meinem Gegenüber, aber immerhin kommen mir ab und an Wörter bekannt vor… Das ist doch schon mal was! Außerdem ist es ganz nützlich die Straßenschilder in kyrillischer Schrift entziffern zu können. :)

In der Stadt Berdjansk fand gerade ein Volksfest statt. Wir mischten uns unter die vielen Menschen und schlenderten über den Rummel mit teilweise skurrilen Attraktionen (unter anderem ein riesiger Greifvogel angekettet in den Menschenmassen, der sich sichtlich unwohl fühlte) Eigentlich hatten wir geplant, im Schwarzen Meer baden zu gehen, aber leider gab es an dieser Stelle keinen Strand, der kräftige Wind verwandelte das Meer in ein tosendes Ungetüm und gleich nebenan lag ein Industriehafen, aus dem schwarze Wolken empor stiegen. Also liefen wir weiter über das Volksfest und gönnten uns zum Abendbrot eine Art ukrainischer Dürüm mit fantastischer Knoblauchsoße!

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