Tag 12: Kaspisches Meer > Atyrau > Kasachstan


An diesem Mittwoch, den 24. Juli, hielten wir uns eigentlich den gesamten Tag in der Stadt Atyrau auf. Das lag daran, das eins der Venture-Autos ein Problem mit der vorderen linken Radaufhängung hatte und es vernünftig war, eine Werkstatt aufzusuchen. Noch bevor wir aber in der Stadt ankamen, trafen wir ein weiteres Mongol Rally Team, dass sich unserer Gruppe anschloss. Derzeit besteht also unser Konvoi aus 4 Autos mit 3 Schweden und einem Amerikaner (gehörend zum Team Venture), zwei Niederländern mit dem Teamnamen Bonné&Jan und uns, dem Team Saxolia (oder beim Funkverkehr zwischen den Fahrzeugen nur „Twingo“). So wohnten wir also an diesem Tag regelrecht in dem VW-Autohaus, warteten auf die fertige Reparatur, kühlten uns an deren Klimaanlagen und investierten einige unserer kasachischen Tenge in kühle Limonade aus der Mitarbeiterkantine. Auch hier waren die Leute wieder super nett und hilfsbereit. Während die einen nach gewisser Wartezeit ein Nickerchen auf den Sofas in der Werkstatt machten, kümmerten sich Marc und ich um neue Ersatzreifen. Es war schwerer als gedacht, die richtige Reifengröße zu finden. Auf einem Autobazar sollten wir laut eines Autohausmitarbeiters die besten Chancen haben. So war es dann auch, aber wieder verbunden mit langem Warten und Verständigungsproblemen. Immerhin hatten wir in der Zeit mindestens 10 weiteren Kasachen unser Vorhaben mit Hilfe der super Karte auf unserer Heckscheibe erläutern können. Die kaputten Reifen ließen wir mit ruhigem Gewissen vor Ort und düsten mit unserem neuen Dachgepäck zurück zur Werkstatt. Zum Glück wurden die Automechaniker rechtzeitig mit der Reparatur des Venture-Skodas kurz vor Feierabend fertig. Weit sind wir an diesem Tag zwar nicht gekommen, aber gemeinsam wartet, isst und zeltet es sich doch einfach besser! Nach einem fixen Lebensmitteleinkauf fürs Abendbrot und dem Auffüllen der Autotanks (wir mussten nun jede verbleibende Tankstelle nutzen, die noch 95-er Benzin anbietet, da diese auf der weiteren Fahrt aussterben würden) verließen wir Atyrau. Für die Schlafplatzsuche ging es Querfeldein durch die staubige, karge Landschaft. Als die Hauptstraße nur noch ein dünner Streifen am Horizont war, stoppten wir unsere eingestaubten Autos und präparierten unser Lager für die nächste Nacht unter freiem Himmel. Zum Abendbrot gab es leckere Nudeln mit Bolognesesoße und frischem Salat – WOW. Als wir dann alle satt waren, der Vollmond über uns schien und wir keine Lust mehr hatten, mit den überaus aggressiven Mücken zu kämpfen (wie auch immer die in dieser staubtrockenen Gegend ohne Wasser überleben konnten), ging jeder in sein Zelt.

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