Tag 21: Khorog > Murgab


Am nächsten Morgen wurde uns Frühstück ins Zimmer gebracht. Während des Essens leistete uns ein orangenes Kätzchen Gesellschaft, das halb auf den Tisch krabbelte und nach unseren Füßen schnappte. Da manche wieder länger für’s Frühstück brauchten (ganz vorne mit dabei: ich), schaffte Marc schon ein paar Dinge von uns ins Auto. Draußen traf er wieder auf die beiden Niederländer, denen wir schon am Vortag mehrfach begegnet waren. Erst nach dem Gespräch mit den anderen Mongol Rally Team bemerkte er, dass uns über Nacht der volle Benzinkanister vom Dachgepäckträger gestohlen wurde…. auch an unserem Autotank wurde rum hantiert, was die fehlende Plastikabdeckung des Tankverschlusses verriet. Zum Öffnen waren die Diebe zum Glück zu dumm… Etwas resigniert verließen wir die Stadt.
Ein bisschen konnten uns die Straßen aufheitern, die nun nicht mehr zu vergleichen waren mit den steinigen Wanderwegen der letzten zwei Tage. Perfekt waren sie zwar auch nicht, aber wir freuten uns nun über jedes Stückchen Asphalt. Achja, eine kleine Wasserdurchfahrt inklusive Steckenbleiben und Rausziehenlassen stand auch noch auf dem Programm. Nun befanden wir uns also auf dem tatsächlichen Pamir-Highway. Auf der Fahrt zum nächsten großen Ort, Murgab, durchfuhren wir atemberaubende Landschaften und freuten uns sogar über ein bisschen Regen in den Bergen. Sofort als die ersten kühlen Tropfen auf die Autoscheiben fielen wurden alle Hände (bis auf die eine, die zum Fahren gebraucht wurde) aus dem Fenster gestreckt. Der Rest der Autofahrt nach Murgab verlief soweit problemlos, ab und zu hielten uns wieder ein paar schlechte Straßen oder Tiere auf der Fahrbahn auf. Als wir die Stadt, natürlich wieder im Dunkeln, erreichten fanden wir zum Glück sofort ein Hotel. Das zugehörige Restaurant hatte für uns nur noch Suppe im Angebot, die wir aber in windeseile verputzten. Auch dieser Tag verging wieder, ohne dass wir nennenswerte Nahrung zu uns genommen hatten, was erschreckenderweise bei uns recht häufig vorkam. Neben der sehr fettigen Suppe mit teilweise undefinierbaren Fleisch- / Knochenteilen gab es, wie zu jeder anderen Mahlzeit, ein großes, flaches Weißbrot, was die leeren Mägen füllte. Die Jungs bestellten sich noch Bier und ich einen Saft. Wie so ziemlich alles, was wir in Tadjikistan kauften, hatten die Getränke bereits seit einer kleinen Weile ihr Verfallsdatum überschritten…

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