Tag 17: Samarkand > Tadschikistan


Zum Frühstück in Samarqand gab‘s wieder Kartoffelbrei, Brot, Wurst, Käse und Joghurt, aber wir verzichteten zum Großteil auf die Speisen, da sich das usbekische Essen mittlerweile in unseren Bäuchen etwas bemerkbar machte. Während des für uns eher spärlichen Frühstücks, trafen wir mal wieder auf ein anderes Team, dessen vier Mitglieder aus Australien, Südafrika und England kamen. Wir verglichen kurz unsere Zeitpläne für die nächsten Tage und verabredeten uns, sich nach 3 stündigem Stadtbummel wieder am Hotel zu treffen. Somit mussten wir die tadjikische Grenze nicht alleine überqueren. Gerade rechtzeitig schafften wir es zu dem vereinbarten Zeitpunkt, nachdem wir noch ein paar schicke Fotos vom LVZ Post Briefkasten vor orientalischer Kulisse geknipst hatten.

Bevor wir die Stadt verließen, betankten wir die Autos nochmal randvoll. Immerhin gab es 92-er Benzin und wir befanden uns in der letzten großen usbekischen Stadt auf unserer Route. Wir brauchten eine Weile bis zur Grenze, da wir verschiedene Übergänge anpeilten. Letztendlich fuhr unser Zweier-Konvoi doch nördlicher als geplant (Richtung Tashkent) und erreichten in der Dämmerung endlich einen Grenzposten. Bei der Ausreise aus Usbekistan mussten wir auf einen Wachmann warten, der gerade mit dem Abendbrot beschäftigt war. In der Zwischenzeit freute sich einer der anderen über unsere digitale Geschwindigkeitsanzeige im Twingo und ich streichelte den verspielten Wachhund-in-Spee. Nach einer Stunde stellte sich schließlich raus, dass wir garnicht auf den essenden Kollegen hätten warten müssen und so konnten wir den usbekischen Teil der Grenze abschließen. Auf der tadjikischen Seite kamen wir anfangs auch überraschend schnell voran. Wir zahlten brav 10 Dollar bei zwei skurrilen, aber harmlosen Gestalten und nochmal ein bisschen Bestechungsgeld (unsere restlichen usbekischem Sum, umgerechnet zum Glück nur etwa 5 Dollar) an einen anderen Grenzposten. Am letzten Checkpoint haperte es dann… Der zuständige Wachmann versuchte uns begreiflich zu machen, dass der Mitarbeiter schlafen würde und wir doch bis nach dem Frühstück auf die Einreise warten könnten. Wir machten ihm klar, dass wir mit dieser Idee nicht einverstanden waren und aus sechs Stunden Wartezeit wurde letztendlich eine. Bis dahin war dann auch das andere Team eingetrudelt, das gerade aus Usbekistan ausreiste. Als sie am gleichen Punkt wie wir warten mussten, war es schon spät und die Müdigkeit machte sich bemerkbar. Also diskutierten wir mit den beiden Grenz-Herrschaften und bezahlten schließlich pro Team 25 Dollar – Angeblich für ein wichtiges Dokument, dass wir unbedingt in Tadjikistan benötigten. Wahrscheinlich wieder so was halb-offizielles, denn am Ende hatten wir es in diesem Land niemals vorzeigen müssen. Nachdem wir aber hörten, dass das andere Team schon an mehreren Grenzen über 100 Dollar lassen mussten, konnten wir froh sein, bisher ganz gut weggekommen zu sein. Im Dunkeln fuhren wir dann einige Kilometer weiter, um in eine Landstraße einzubiegen und unsere Zelte aufzuschlagen.

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