Tag 13: Kasachstan > Usbekistan


Die letzten Kilometer Kasachstans bestanden aus sehr schlechten Straßen. Eigentlich sollte es an diesem Donnerstag noch an die Salzwüste des ehemaligen Aralsees gehen, aber die Grenzsoldaten machten uns einen Strich durch die Rechnung. Gegen 16:30 erreichten wir den Ausreise-Stützpunkt Kasachstans, dieser Teil verlief problemlos und die Soldaten waren sogar zu Scherzen mit uns aufgelegt. Ganz anders bei der Einreise nach Usbekistan. Brav stellten wir uns mit unseren Autos vor die geschlossenen Schranken im No-Mens-Land. Vor uns hatten sich auch schon viele andere Fahrzeuge angesammelt. Es war heiß, wir reihten uns in die Schlange ein, machten die Motoren aus und lehnten uns zurück. Nun hieß es Warten.
Neben den stehenden Autos waren jede Menge Soldaten „schwer” beschäftigt, indem sie irgendwelche Löcher in den Sand schaufelten – warum sie nicht erstmal die hundert Plastikflaschen um sich aufsammelten, blieb uns ein Rätsel. Ihre anstrengende Arbeit unterbrachen sie bald für ein Fotoshooting mit uns: Erst traute sich einer von ihnen, dann kamen plötzlich alle und wir grinsten in diverse Handys. Bald wurden die Soldaten zurück in die Kaserne geschickt und wir mussten weiter in der Hitze braten – die Schlange vor uns schien sich nicht verkürzen zu wollen. Nach einigen Stunden versprach uns ein usbekischer Grenzsoldat die Mongol Rally Autos vorzulassen. Dann begann das typische Grenztheater: Erst ein zweiseitiges Formular in doppelter Ausführung ausfüllen, dann anstellen, Dokument zeigen, zu einem neuen Schalter geschickt werden, merken, dass man doch falsch steht, Visa vorzeigen und Stempel abholen, Autopapiere kopieren lassen, wieder zu Schalter B flitzen, dem übermüdeten Soldaten die Personalien bestätigen, wieder zum Schalter A, Stempel abholen, Auto vorfahren, halbes Gepäck ausladen und dann endlich über die Grenze fahren… Nach sage und schreibe 8 Stunden hatten wir es geschafft: Wir waren in Usbekistan. Während der Warterei drang die Information zu uns durch, dass es an einem Grenzposten zwischen Usbekistan und Turkmenistan zu einem Schusswechsel gekommen war. Das erklärte die erschwerte Einreise der letzten Stunden. Halb 1 fuhren wir nun mit insgesamt sechs Autos (zwei weitere Abenteurer hatten sich uns angeschlossen) und suchten im Stockdunkeln einen Schlafplatz. Diesen fanden wir wieder querfeldein in der usbekischen Steppe.

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